Sonntag, 2. Januar 2011
Weihnachtsmusical
Letzte Woche war im Kölner Musical Dome, es lief das Musical Geist der Weihnacht. Ein Musical nach der berühmten Weihnachtsgeschichte mit dem hartherzigen Ebenezer Scrooge von Charles Dickens. Ein reicher, hartherziger Mann dem in der Weihnachtsnacht Geister erscheinen und ihm vor Auge führen wie viel sinnvoller sein Leben wäre wenn er nicht do hartherzig und geizig wäre. Das eigene Leben wird dadurch bereichert indem man anderen Menschen hilft und eine Freude macht, vor allem Menschen denen es nicht so gut geht wie einem selbst.
Nach dem Musical ging ich gegenüber zum Bahnhof um auf die S-Bahn zu warten. Mit mir standen etliche Musicalbesucher die nach Hause wollten auf dem Bahnsteig.
Plötzlich erschien ein "Penner" (entschuldigung, das dient nur der Beschreibung, ist nicht abwertend gemeint) mit seinem Hund, geht den Bahnsteig entlang und spricht die Leute an. "Haben Sie vielleicht 10 oder 20 Cent für mich ?" Nun muss ich sagen das ich normalerweise auch kein Geld gebe, aber hatte ich nicht gerade den Geist der Weihnacht gesehen. Und hatten nicht die Leute auf dem Bahnsteig das Musical ebenfalls gesehen ? Keiner gab dem Mann etwas. Haben diese Leute das Musical nicht verstanden ? Oder fällt es Ihnen schwer das eben gesehene in die Wirklichkeit zu übertragen ?
Ich jedenfalls stand noch unter dem Eindruck des geänderten Scrooge und drückte dem Mann einen 5 Euro Schein in die Hand.
Er sah mich an, seine Augen lächelten und aus seinem fast zahnlosen Mund kam ein warmherziges Danke.
Ich hatte an diesem Abend den Geist der Weihnacht im Natur gesehen.

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Weihnachtsbesuch
Wie jedes Jahr so sollte auch diesen Heiligabend meine 83-jährige zu Besuch kommen. Sie wohnt in einem Altersheim und ist nicht mehr sehr mobil, zu ihrem Besuch gehört also das ich sie abhole und wieder nach Hause fahre. Am Morgen des heiligen Abends fing es an zu schneien. Der Schneefall wurde im Verlauf des Tages immer stärker. Die Strassen waren kaum noch befahrbar, also rief ich meine Mutter an um ihr zu sagen das es dieses Jahr wetterbedingt wohl nichts wird mit ihrem Besuch. Bei dem Telefonat liess ich mich dann weichklopfen, ok, abholen werde ich sie nicht, aber besuchen könnte ich sie für zwei Stunden.
Sie wohnt nicht sehr weit entfernt, ich also die Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln rausgesucht und los ging es. Im dichten Schneegestöber stapfte ich zur S-Bahn, die kam auch auf die Minute pünktlich. Super, dachte ich mir, dann bin ich in 20 Minuten dort. Am Bahnhof in Porz musste ich umsteigen, in den Bus Richtung Lind, Linie 162. Der erste Bus kam, Richtung Porz-Markt, der war es nicht. Dann kam der zweite Bus, Richtung Lind, ich also sofort da rein. Auf der Fahrt wurde ich nachdenklich, denn auf einmal waren wir in Wahn, ich wollte aber nach Urbach, daran waren wir schon vorbei. Eine Rückfrage beim Busfahrer, der lächelte milde, ich war in der Linie 160, nicht in der 162. Also aussteigen in Wahn, der nächste 162er fuhr lt. Fahrplan erst 40 Minuten später. So lange wollte ich nicht warten, also zu Fuss ab nach Urbach. Auf halber Strecke überholte mich ein Bus, Linie 162 !!!!
Nach einem halbstündigen Fussmarsch kam ich also durchgefroren und zugeschneit bei meiner Mutter an.
Zwei Stunden später ging es zurück. Diesmal würde ich aber auf die richtige Buslinie achten. Abfahrt 16.02 Uhr lt. Fahrplan, 15.55 Uhr stand ich an der Haltestelle. 16.05 Uhr, 16.10 Uhr, 16.15 Uhr - kein Bus in Sicht. 16.20 Uhr, 16.25 Uhr - immer noch kein Bus. So langsam freundete ich mich mit dem Gedanken an wieder zu laufen. 16.30 Uhr - in fünf Minuten würde ich losgehen. 16.35 Uhr - so, los gehts. Aber in diesem Moment kam der Bus. Die Fahrt bis zum Bahnhof Porz ging zügig und die S-Bahn kam zwar mit 10 Minuten Verspätung, war mir aber recht, dadurch erwischte ich sie noch. Nach gut fünf Stunden war ich wieder zu hause, fünf Stunden - für eine Strecke für die ich normal mit dem Auto 10 Minuten brauche. Aber schliesslich war ja Weihnachten.

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