Sonntag, 2. Januar 2011
Weihnachtsmusical
Letzte Woche war im Kölner Musical Dome, es lief das Musical Geist der Weihnacht. Ein Musical nach der berühmten Weihnachtsgeschichte mit dem hartherzigen Ebenezer Scrooge von Charles Dickens. Ein reicher, hartherziger Mann dem in der Weihnachtsnacht Geister erscheinen und ihm vor Auge führen wie viel sinnvoller sein Leben wäre wenn er nicht do hartherzig und geizig wäre. Das eigene Leben wird dadurch bereichert indem man anderen Menschen hilft und eine Freude macht, vor allem Menschen denen es nicht so gut geht wie einem selbst.
Nach dem Musical ging ich gegenüber zum Bahnhof um auf die S-Bahn zu warten. Mit mir standen etliche Musicalbesucher die nach Hause wollten auf dem Bahnsteig.
Plötzlich erschien ein "Penner" (entschuldigung, das dient nur der Beschreibung, ist nicht abwertend gemeint) mit seinem Hund, geht den Bahnsteig entlang und spricht die Leute an. "Haben Sie vielleicht 10 oder 20 Cent für mich ?" Nun muss ich sagen das ich normalerweise auch kein Geld gebe, aber hatte ich nicht gerade den Geist der Weihnacht gesehen. Und hatten nicht die Leute auf dem Bahnsteig das Musical ebenfalls gesehen ? Keiner gab dem Mann etwas. Haben diese Leute das Musical nicht verstanden ? Oder fällt es Ihnen schwer das eben gesehene in die Wirklichkeit zu übertragen ?
Ich jedenfalls stand noch unter dem Eindruck des geänderten Scrooge und drückte dem Mann einen 5 Euro Schein in die Hand.
Er sah mich an, seine Augen lächelten und aus seinem fast zahnlosen Mund kam ein warmherziges Danke.
Ich hatte an diesem Abend den Geist der Weihnacht im Natur gesehen.

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